Die vier Modi der Erregung

Und wie machst Du’s?

Die kontinuierliche Steigerung der Erregung bis zum Höhepunkt wird von jedem Einzelnen individuell gelernt. Dabei gibt es zwar unzählige Techniken, aber anhand des körperlichen Verhaltens lassen sich vier Grundmodi unterscheiden.

MODUS 1: DIE DRUCKMACHER (DER ARCHAISCHE MODUS)

Diese Gruppe steigert ihre Erregung über Anspannung und Druck. Vor allem Frauen – etwa ein Drittel von ihnen – nutzen diese Methode gern. Oft liegen sie dabei auf dem Bauch und halten die Beine übereinandergeschlagen. Dabei bewegen sie sich kaum, sondern üben meist nur Druck auf die Geschlechtsregion aus. Einige können so sehr  schnell und wirkungsvoll zum Orgasmus kommen und geben an, danach herrlich entspannt zu sein. Manche haben auf diese Weise noch nie einen Orgasmus erreicht.

Die Druckmacher-Erregungssteigerung, so gut sie funktioniert, hat ihre Grenzen, weil die Erregung sich aufgrund der lang anhaltenden, hohen Muskelspannung nicht gut im Körper verteilen kann. Anwender dieser Methode beschreiben sie daher oft als nicht sonderlich genussvoll. Wer sich beigebracht hat, sich über viel Druck zu stimulieren, bekommt manchmal Schwierigkeiten beim Sex mit einem Partner.

MODUS 2: DIE RUBBLER (DER MECHANISCHE MODUS)

Eine andere Art, seine Erregung zu steigern, ist das mechanische Reiben des Genitals. In der Rubbler-Kategorie sind mehr Männer als Frauen vertreten. Generell ist Reibung der am weitesten verbreitete Modus der Erregungssteigerung bei allen Menschen. Hierbei ist die Muskelspannung ebenfalls hoch, allerdings geht es hauptsächlich um mechanisches Reiben. Abgesehen von der Hand wird bei dieser Erregungsvariante kaum etwas bewegt. Gerade bei internetaffinen männlichen Teenagern erfreut sich dieser Modus großer Beliebtheit, und sie sagen von sich selbst: »Wir sind die Generation, die mit links wichst«, während sie mit der rechten Hand gleichzeitig per Maus durchs Web steuern. Auch immer mehr ältere Männer onanieren inzwischen vor dem Bildschirm und versuchen, durch noch intensiveres Reiben und immer extremere pornografische Inhalte die Erregung und somit die Erektion zu halten.

In diesem Modus ist zwar einiges mehr an Lusterleben möglich als bei den Druckmachern, aber das volle Potenzial wird längst nicht ausgeschöpft.

MODUS 3: DIE FLIEßSCHLÄNGLER (DER ONDULIERENDE MODUS)

Diese Erregungsvariante besteht aus weichen, schlängelnden Bewegungen und kommt häufiger bei Frauen vor. Der Körper bewegt sich in alle Richtungen und hat im Gegensatz zu den vorangegangenen Modi weniger Spannung. So werden zwar viele Zellen aufgeweckt und sensibilisiert, ein sehr genussvoller Zustand. Die Erregung verteilt sich angenehm wie bei einer entspannenden Massage, kommt aber über ein bestimmtes Niveau nicht hinaus, denn es fehlt oft die nötige Kanalisation, um zum Orgasmus zu kommen.

Männer, deren Partnerinnen diesen Modus bevorzugen, sagen oft: »Ich spüre sie gar nicht richtig.« Weibliche Fließschlängler beschreiben ihren Erregungsverlauf häufig mit den Worten: »Ich bin so erregt, unglaublich geil sogar, aber irgendwie kann ich es nicht auf den Punkt bringen.«

MODUS 4: DIE DOPPELSCHAUKLER (DER WELLENFÖRMIGE MODUS)

Dieser Modus lässt gezielte und lockere Bewegungen einander ab- wechseln und variiert zwischen schnellerem und langsamerem Tempo. Immer wieder wird tief geatmet. Das Ganze gleicht einem Spiel mit Muskeltonus, Tempo und Raum, und so kann die Erregung durch den ganzen Körper strömen.

Über konzentrierte rhythmische Beckenbewegungen wird die Erregung gesteigert, um immer wieder inne- zuhalten, bevor sie den Point of no Return überschreitet. So entsteht eine perfekte Mischung aus Diffusion und Kanalisierung, sowohl im Unter- wie auch im Oberkörper. Im Fachjargon wird diese Bewegung als doppelte Schaukel bezeichnet.

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