Der Mythos von der Austrocknung

Was ist dran am Phänomen "Trockenpflaume"?

Hartnäckig hält sich das Vorurteil, das größte Problem, das Frauen in sexuell-erotischer Hinsicht in ihrer zweiten Lebenshälfte bekommen, bestehe in der Austrocknung ihrer Scheidenschleimhäute, so dass Geschlechtsverkehr nur noch unter Schmerzen möglich sei. Was ist wirklich dran am Phänomen »Trockenpflaume«?

Es ist ein Mythos, dass bei Frauen ab fünfzig hormonbedingt permanente Sexflaute herrscht, weil sie ohnehin ausgetrocknet sind. Bei der Mehrheit der Frauen treten in dieser Hinsicht nur geringe Veränderungen auf, die keine oder nur leichte Beschwerden nach sich ziehen. Kirsten von Sydow und Christian Reimer bewiesen 1995, dass sexuelle Erregung der entscheidende Faktor für die Lubrikation ist, und die funktioniert unabhängig vom Alter und dem Hormonstatus der Probandinnen. Sehr wohl helfen Hormongaben generell bei der Regeneration der Schleimhäute und lindern damit deren Reizbarkeit. Ob eine Frau aber feucht genug für schmerzlosen Geschlechtsverkehr wird, hängt von hormonunabhängiger Durchblutung ab.

Diese Erkenntnisse könnten betroffene Paare vielleicht dazu animieren, ihre Verhaltensmuster beim Sex zu überdenken. Gleitcremes und Massageöle können auch dabei gute Dienste leisten und damit sind ausdrücklich nicht hormonhaltige Salben gemeint, sondern reine Schmierstoffe. Das Eincremen von Penis und Vulvina kann außerdem den Spaßfaktor beim Sex erhöhen.

Ebenso kann aber ein geübter Beckenboden als Vaginalbefeuchter oder als Erektionsstabilisator eingesetzt werden; mehrfaches Zusammenkneifen und Wiederloslassen wirkt manchmal Wunder. Die Durchblutung steigt, und somit kommt bei der Frau die Lubrikation in Gang, beim Mann nimmt die Steifheit des Penis zu.

Ein paar einfache Kniffe für reibungslosen Sex:

  • das Benutzen von Gleitcremes und Massageölen beim Geschlechtsverkehr
  • gezielte Bewegungen des Beckenbodens zur Durchblutungssteigerung,
  • „manuelle Lubrikation“: Von weiter oben in der Vagina, wo anfängliche Erregung sich als Erstes verflüssigt, verstreicht man mit ein oder zwei Fingern etwas Feuchtigkeit Richtung Scheideneingang.

Laut Umfragen der Uni Rostock denken 20-Jährige, dass bereits mit 50 Jahren mit dem Sexleben Schluss ist. Die meisten Studien zeigen aber, dass 56- bis 65-Jährige sexuell reger sind als 18- bis 25-Jährige.

Generell steigt die sexuelle Aktivität bis 26, bleibt dann auf einem relativ konstanten Niveau, bevor sie ab 55 kontinuierlich abnimmt. Erst ab 65 nimmt die Sexfrequenz deutlich ab. Nun geht es viel mehr um Qualitätssex, um eine ganz persönliche Zufriedenheit; letztere verringert sich im Alter nur leicht.

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